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Arne Voigtmann

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Der Wert des Geldes
The Money Pit
Don Rosa
Don Rosa
Peter Daibenzeiher?
12
DDA (Disney) 1 (Juni 1990)
MM 24/91, OD 16, TGDD 195, HOF 6
W/KD 01-90
keine
keine
Unter Donalds rechtem Fuß auf einer Münze (vielen Dank an Daniel für den Hinweis)

Inhalt

Donald geht unter die Münzsammler und wühlt sich durch die Tiefen des Geldspeichers, um nach wertvollen Stücken zu graben. Das ist jedoch nicht ganz ungefährlich.

Die Sammelwut beginnt damit, dass Donald beim Münzen polieren ein Geldstück findet, das doppelt geprägt worden ist. Die Drillinge schlagen sogleich im Schlauen Buch nach und erklären ihrem Onkel, dass die Münze 1000 Taler wert sei. Das bringt ihn auf die Idee, Onkel Dagobert darum zu bitten, dass er sich seinen Lohn künftig selbst nehmen darf. Obwohl Dagobert ihn gleich durchschaut, erlaubt er Donald dies, denn dieser bietet dafür an, zum halben Gehalt zu arbeiten.

Also beginnt Donald damit, sich jede Münze, die er poliert, genau anzuschauen und geht nach der Arbeit mit seinen Fundstücken gleich zum Münzhändler. Dieser erklärt ihm, dass meist die älteren Münzen wertvoller seien, worauf Donald den Geldspeicher in einen Minenschacht verwandelt, um die Münzen von ganz unten hochzuholen. Dabei wird er jedoch übermütig.

(Arne Voigtmann)

Kommentar

Auf den ersten Blick handelt es sich hier um eine typische Gagstory, in der Donald einen scheinbar genialen Einfall hat, der durch seinen Hang zur Übertreibung aber am Ende zur Katastrophe wird. Auf den zweiten Blick jedoch (und mit Kenntnis des Kommentars von Don Rosa) stellt sich heraus, dass die Moral von dieser Geschichte sehr klar die Meinung des Autors widerspiegelt, die dieser Onkel Dagobert in den Mund gelegt hat - und das auch durchaus passend zu dessen Charakter.

Meiner Meinung nach wird dem Leser diese Moral (Ein Sammler von egal was sollte aus Interesse an der Sache sammeln, nicht weil er profitgierig ist und die Ware bloß mit möglichst hohem Profit wieder abstoßen will) allerdings ein wenig zu sehr aufs Auge gedrückt, besonders der Schluss, wo Donalds Neffen anfangen zu heulen, weil dieser eine wertvolle Münze, die ihm indirekt das Leben gerettet hat, verkaufen will, anstatt sie als Erinnerung an diese Lebensrettung zu behalten, wirkt etwas unrealistisch und soll anscheinend nur noch einmal die Aussage Don Rosas hinter der Geschichte unterstreichen.

Abgesehen davon handelt es sich jedoch um eine durchaus interessante, amüsante und eben auch nachdenklich machende Geschichte. Und obwohl ich die etwas übertriebene Ausbreitung der Moral kritisiere, bin ich durchaus damit einer Meinung. Es gibt besonders unter Comicsammlern (und auf diese zielt Don Rosa mit dieser Geschichte ab) einige Leute, die von jedem Comic möglichst alle Variantausgaben benötigen und originalverschweißte Hefte auch in der Hülle lassen, selbst wenn sie diese nie lesen können. Doch darum geht es ihnen auch nicht. Die Leute, die Comics wirklich nur als Anlegeware sehen wie Aktien, horten diese Hefte nur so lange, bis sie meinen, sie für einen guten Gewinn wieder abstoßen zu können.

Ich selbst habe auch schon öfter Comichefte verkauft, aber eigentlich immer nur welche, die ich doppelt hatte beziehungsweise welche, die ich in meiner Sammlung durch besser erhaltene Exemplare ausgetauscht habe. Doch auch unter den schlechter erhaltenen Heften gibt es einige, die ich nicht austauschen möchte, wie zum Beispiel die MM 40/1991, die zwar aussieht, als wäre eine Dampfwalze drübergefahren, aber doch das älteste meiner Hefte ist, das ich selbst am Kiosk gekauft habe. Ebenso möchte ich auch meine TGDD-Sammelbände nicht weggeben, da ich sie 1991 im Urlaub bekommen habe und einfach einige Erinnerungen daran hängen - und ebenso geht es Onkel Dagobert mit seinen Münzen.

Zeichnerisch bietet die Geschichte einige interessante Perspektiven, so unter anderem das wohl hochformatigste Panel aus einer Don-Rosa-Geschichte überhaupt (siehe links). DIe Hintergrundgags halten sich hier zwar etwas im Hintergrund (tolles Wortspiel), fehlen einem aber auch nicht wirklich, da im Vordergrund genug interessantes passiert.

Zeichnungen in gelungenen Perspektiven, witzige Gags und eine Moral, über die es sich lohnt nachzudenken: 2

(Arne Voigtmann)

Auftauchende Charaktere:

Erwähnte Charaktere:

/

Hintergrundinfos


Allgemeines

Die Geschichte spielt (mit Ausnahme von drei Panels, in denen auch der einzige Gaststar auftritt) ausschließlich im Geldspeicher.

Mehr über Münzen gibt's im Schlauen Buch.

Dons Kommentare

Aus OD 16: Aus Dagoberts Bemerkung über Sammler, die ihre Schätze in Plastikhüllen stecken, erhaltet ihr einen Hinweis, dass mein hauptsächliches Augenmerk auf Sammlern von Comicheften liegt, die mehr daran interessiert sind, ihre Comics für künftige Verkäufe zu schützen, als die verdammten Dinger zu genießen. Ich denke, dass persönliches Interesse an der Sache selbst der einzige vernünftige Grund ist, seine ganze freie Zeit einem Hobby zu widmen. In den USA gibt es eine besondere Unart: Hier werden Comichefte veröffentlicht und dann in Plastikhüllen versiegelt. Den Käufern wird gesagt, wenn sie die Hüllen öffnen, um die Comics zu lesen, würden diese ihren Investitionswert verlieren. [...] Ich schrieb diese Geschichte 1989 [...], nachdem Disney kurzfristig die Veröffentlichung ihrer eigenen Comics von Gladstone übernommen hatte. [...] Was ich besonders interessant finde ist, dass Disney Der Wert des Geldes in einer der Erstausgaben ihres Programms veröffentlichte, und dann Sammlungen der Erstausgaben in einer plastikumhüllten Schachtel als ein teures Sammlerset verkaufte. Keiner der Käufer kann jemals diese Schachtel öffnen, ohne den Sammlerwert zu zerstören. Sie haben Der Wert des Geldes nie gelesen. Das ist irgendwie lustig und traurig zugleich, oder?

Barks-Reminiszenzen (und andere)

Diese Geschichte ist eine Quasi-Fortsetzung zu Barks' Seltene Münzen (WDC 130), wo Donald Dagobert alte Münzen zum Kurswert abgekauft und dann zu Sammlerpreisen weiter verscherbelt hat. Auf Seite 2 von Der Wert des Geldes wird darauf hingewiesen. Auch der Münzhändler H. Albwert (bzw. Ace Mold im Original) stammt aus der Barks-Geschichte.

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Letzte Änderung am 29.03.2009