Don Rosas Deutschlandtour 2010
Zeigt her eure Bilder!
Don Rosas Deutschlandtour 2008
Don Rosa auf Deutschlandtour (2006)
Wo kommen die kleinen Übersetzungen her?
Der interaktive Stammbaum der Ducks
Fanfragen an Don Rosa
Preview-Cover
Don Rosa – sein Leben, seine Enten
Der Geldspeicher
Don Rosa
Carl Barks
Volker Reiche
© 2024 by Arne Voigtmann
Er ist bisher gerade einmal 15 Jahre dabei (Tony Strobl hat 30 Jahre lang Disneycomics gezeichnet), hat noch keine 100 Geschichten gezeichnet (Vicar hat z.B. knapp 1000 gezeichnet) und kaum 1300 Seiten (Barks: über 7000) - und doch genießt er unter den Comicfans, vornehmlich in Europa, eine ungebrochene Popularität, die ihresgleichen sucht. Doch woher stammt sie?
Keno Don Hugo Rosa wurde am 29.06.1951 in Louisville, Kentucky (wo er übrigens auch heute noch - bzw. wieder - lebt), als Sohn eines Italieners und einer Deutsch-Irin geboren. Da seine 11 Jahre ältere Schwester Diana begeisterte Sammlerin von Disneycomics war, die nichts von ihren Schätzen wegwarf, wurden Don die Comics quasi in die Wiege gelegt. Obwohl er sie mit einigen Jahren Verspätung las, wuchs er so mit den größten Klassikern von Carl Barks auf, was ihn sehr prägte. Onkel Dagobert-Comics sind für mich so real wie meine Eltern. Sie waren da, seit ich geboren wurde. Ich erzählte den Leuten immer, dass ich eines Tages selber 'Onkel Dagobert'-Comics zeichnen würde. [1]
Onkel Dagobert-Comics sind für mich so real wie meine Eltern. Sie waren da, seit ich geboren wurde. Ich erzählte den Leuten immer, dass ich eines Tages selber 'Onkel Dagobert'-Comics zeichnen würde.
Onkel Dagobert
Obwohl er im Laufe der Jahre auch andere Comics las, ist er den (Barks'schen) Disneycomics stets treu geblieben. Ich habe Barks nie als Funny Animal-Zeichner gesehen. All die anderen - Bugs Bunny oder Daffy, das waren Funny Animals. Aber die Disney-Figuren waren Menschen. [...] Barks' Geschichten zeigten seinen Respekt den Lesern gegenüber. Er fertigte sie nicht an, als wären sie für 6-jährige. Barks machte Geschichten, die er selbst gerne lesen würde, er sprach nicht von oben herab zu seinen Lesern. [1]
Ich habe Barks nie als Funny Animal-Zeichner gesehen. All die anderen - Bugs Bunny oder Daffy, das waren Funny Animals. Aber die Disney-Figuren waren Menschen. [...] Barks' Geschichten zeigten seinen Respekt den Lesern gegenüber. Er fertigte sie nicht an, als wären sie für 6-jährige. Barks machte Geschichten, die er selbst gerne lesen würde, er sprach nicht von oben herab zu seinen Lesern.
Funny Animal
Funny Animals
Nach der Schule studierte Don an der Universität von Kentucky Tiefbau (sein aus Italien eingewanderter Großvater hatte um 1905 die erfolgreiche Keno Rosa Tile Company gegründet, die Ziegel und andere Baustoffe herstellte), wo er erstmals seine Zeichenkünste unter Beweis stellen konnte. Für die Collegezeitung entwarf er ab 1969 zusammen mit einem Kommilitonen den Strip Lance Pertwillaby, in dem ein Don Rosa zum Verwechseln ähnlich sehender Abenteurer haarsträubende Geschichten erlebte, die »getarnte« Onkel Dagobert-Abenteuer waren. Einige der Geschichten hat er später für die Disneycomics auch wieder aufgegriffen (s. Bilder).
Keno Rosa Tile Company
Lance Pertwillaby
Schon damals war er skeptisch gegenüber seinen eigenen Zeichnungen: Ich glaube nicht, dass ich ein guter Zeichner bin. Mein Zeug ist zu durcheinander, um dem Auge zu gefallen. Aber ich mache mir keine Gedanken um künstlerische Layouts, packe soviel Plot und Dialog auf jede Seite wie möglich und quetsche alle Sprechblasen in die obere Hälfte der Panels, damit sie die Zeichnungen nicht stören.
Ich glaube nicht, dass ich ein guter Zeichner bin. Mein Zeug ist zu durcheinander, um dem Auge zu gefallen. Aber ich mache mir keine Gedanken um künstlerische Layouts, packe soviel Plot und Dialog auf jede Seite wie möglich und quetsche alle Sprechblasen in die obere Hälfte der Panels, damit sie die Zeichnungen nicht stören.
Nach seinem Collegeabschluss im Jahre 1973 arbeitete er fortan im Familienbetrieb. Sein Hobby ließ ihn jedoch niemals los. Nebenher schrieb und zeichnete er für ein Fanzine das »Information Center«, eine Art Leserbriefecke, in der Don alle nur erdenklichen Fragen zum Thema Comics beantwortete. Da seine Comicsammlung mittlerweile gigantische Ausmaße angenommen hatte, war er auch der Richtige für diese Rubrik.
1983 zeichnet er für den Independentverlag Fantagraphics die Comicserien Love and Rockets sowie Don Rosa's Comics & Stories. Während Erstere einschlug wie eine Rakete, wurde die Zweite zum Flop. Zu jener Zeit war der amerikanische Comicmarkt von einer großen Umwälzung betroffen: Mehr und mehr Superheldencomics setzten sich durch, Disneycomics und andere »Funnies« waren nicht mehr gefragt. Das ist bis heute so geblieben. Mangels Nachfrage wurden die traditionellen Disneycomics (Walt Disney's Comics and Stories, Uncle Scrooge usw.) im Jahre 1984 eingestellt. Doch bereits ein Jahr später erwarben optimistisch eingestellte Verleger die Disneylizenz, tauften ihren Verlag Gladstone und suchten nach neuem Comicmaterial. Don Rosa, der nach der Einstellung der Disneycomics das Zeichnen beinahe an den Nagel gehängt hätte, sah seine Chance gekommen und bewarb sich mit den Worten: Es ist mein Schicksal, Onkel Dagobert zu zeichnen. [1]
Love and Rockets
Don Rosa's Comics & Stories
Walt Disney's Comics and Stories
Uncle Scrooge
Es ist mein Schicksal, Onkel Dagobert zu zeichnen.
Damit begann Don Rosas Karriere als Disneyzeichner. Mehr zu seinen Frühwerken findet man unter [2] und [3].
In Uncle Scrooge 219, das im Juli 1987 erschien, veröffentlichte Gladstone Don Rosas allererste Disney-Geschichte, Das Gold der Inkas, die inhaltlich bereits alles enthielt, was auch heute noch seinen Geschichten innewohnt: Ein großes Abenteuer um versunkene Schätze, gewoben aus Legenden und wohl recherchierten Tatsachen, allerlei versteckte und weniger versteckte Barkszitate (man betrachte allein die vielen Gegenstände, die Dagobert dem Entenhausener Museum geliehen hat) und ein Zusammentreffen mit Dagoberts Erzfeind: Dem (natürlich) von Barks erdachten Mac Moneysac. Von Anfang an ist Rosas Zeichenstil einzigartig und unverkennbar, obwohl in den ersten Jahren noch längst nicht so sicher und akkurat wie heutzutage. Seine Detailverliebtheit, die Hintergrundgags, die realistisch dargestellten Landschaften, technischen Gegebenheiten usw. sind typisch Don Rosa, das waren sie damals und das sind sie auch noch heute.
Das Gold der Inkas
Von Anfang an setzte Rosa seine Entengeschichten in den 50ern an, was man an den Autos, Schiffen, Flugzeugen und der Technik erkennt. Es gibt keine PCs, kein Internet, keine Pokemon und kein Jurassic Park (auch wenn sich in manch eine Übersetzung doch modernere Dinge verirrt haben). Bisher habe ich alle meine Geschichten durch eine Art Zeitsprung in die 50er Jahre gelegt. [...] Bei Barks' Geschichten aus den 60ern habe ich mir immer vorgestellt, dass sie während des vorangegangenen Jahrzehnts spielen. Aber dies ist eine Gedankenspielerei für mich selber... [4]
Bisher habe ich alle meine Geschichten durch eine Art Zeitsprung in die 50er Jahre gelegt. [...] Bei Barks' Geschichten aus den 60ern habe ich mir immer vorgestellt, dass sie während des vorangegangenen Jahrzehnts spielen. Aber dies ist eine Gedankenspielerei für mich selber...
Ein halbes Jahr nach Veröffentlichung seiner ersten (und fünf weiterer) Geschichten verkaufte der hauptberufliche Tiefbau-Ingenieur Don Rosa seine Firma und wurde zum Fulltime-Comiczeichner. In den kommenden Jahren baute er sich bei den Fans großen Respekt auf, dadurch, dass er das Barkserbe so sorgsam behandelte und sämtliche seiner Geschichten in diesem Barks'schen Universum ansiedelte. Des Öfteren zeichnete er nun Remakes (Die Prüfung, Der Wert des Geldes, »Superduck« und vor allem Fortsetzungen von Barks-Geschichten. So ließ er während seiner Zeit bei Gladstone die Panzerknacker erneut mit dem Professor aus Die Kohldampfinsel zusammentreffen (Eine schlüpfrige Angelegenheit), ließ die Ducks Zurück ins Land der viereckigen Eier reisen und reiste an den Klondyke, um den Letzten Schlitten nach Dawson wieder zu finden. In all diesen Geschichten wimmelt es nur so von bekannten Personen, Orten und Erinnerungen. Während bei Barks und den meisten anderen Zeichnern die Geschichten in sich abgeschlossen sind und sich selbst das Aussehen des Geldspeichers oft verändert, sind bei Don Rosa fast überall Kontinuität und Erinnerungen an vorangegangene Abenteuer zu finden.
Die Prüfung
Der Wert des Geldes
Die Kohldampfinsel
Eine schlüpfrige Angelegenheit)
Zurück ins Land der viereckigen Eier
Letzten Schlitten nach Dawson
Neben den langen Abenteuergeschichten zeichnete er auch einige kürzere Gagstorys (darunter sieben Tenpager), wobei er die drei kürzesten, jeweils Zweiseiter (Zeitungsjagd, Kometenrodeo, Finanzielles Schwergewicht), nicht selbst textete, sondern Skripts von Gary Leach übernahm.
Zeitungsjagd
Kometenrodeo
Finanzielles Schwergewicht
Rosa verarbeitete in seinen Geschichten im Laufe der Jahre so manche Idee aus den »Pertwillaby Papers« und nahm, ebenso wie sein großes Vorbild Barks, oft seine komplette Sammlung von National Geographic in die Hand, denn die besten Plot-Ideen liegen direkt vor einem in den Geschichtsbüchern, weil es nichts Interessanteres gibt als das Leben. [1]. Dons Zeichnerkarriere bei Gladstone verlief gut, doch nach 18 Geschichten gab es Probleme mit dem Verlag.
National Geographic
die besten Plot-Ideen liegen direkt vor einem in den Geschichtsbüchern, weil es nichts Interessanteres gibt als das Leben.
Nachdem ihnen gesagt wurde, dass sie Illustrationen nicht mehr an freischaffende Zeichner zurückgeben dürfen, beendete ich meine Zusammenarbeit mit dem Verlag. [5] Denn der Verkauf der Originalzeichnungen an Sammler bedeutete für die Zeichner einen nicht unerheblichen Nebenverdienst, ohne den es in ihrer Haushaltskasse um einiges schlechter aussähe. Es dauerte ein Jahr, bis er neue Geschichten zeichnen konnte, diesmal für den europäischen Disneylizenznehmer Egmont.
Nachdem ihnen gesagt wurde, dass sie Illustrationen nicht mehr an freischaffende Zeichner zurückgeben dürfen, beendete ich meine Zusammenarbeit mit dem Verlag.
Non scholae, sed vitae discimus
Vergissmeinnicht
Geben ist seliger als nehmen
Der magische Tunnel
Leaky Luck
Der Rattenfänger von Entenhausen
Noch während Don Rosa Geschichten für Gladstone ablieferte, zeichnete er für den holländischen Disneyverleger Oberon insgesamt sechs Geschichten, da Gladstone ihn nicht voll auslasten konnte. Ich wollte aber keine Comics für Oberon schreiben, da ich wusste, dass ich immer mein Bestes geben würde und für den Fall, dass mir die Geschichte gefiele, ich mich dafür entschieden hätte, sie für Gladstone zurückzuhalten. [6] So erledigte er also - mit einer Ausnahme, Der magische Tunnel, die er ursprünglich für Gladstone schrieb - nur die Zeichenarbeit zu den Geschichten, die andere Autoren schrieben.
Ich wollte aber keine Comics für Oberon schreiben, da ich wusste, dass ich immer mein Bestes geben würde und für den Fall, dass mir die Geschichte gefiele, ich mich dafür entschieden hätte, sie für Gladstone zurückzuhalten.
Eine weitere bemerkenswerte Geschichte ist Der Rattenfänger von Entenhausen, da es die einzige Geschichte ist, die Don Rosa und Carl Barks direkt verbindet. In den 50ern hatte Barks die Geschichte angefangen und bereits drei Seiten skizziert, als er das Projekt stoppte. Barks meinte dazu später: Ich fühlte, dass ich für eine so kurze Geschichte in etwas zu Verwickeltes kam. Ich hätte wahre Ströme von Kindern, Ratten und Menschen zeichnen müssen, was bei dieser Seitenzahl einfach unmöglich war. [7] Es dauerte über 30 Jahre, bis Don Rosa im Jahre 1990 die Geschichte vollendete.
Ich fühlte, dass ich für eine so kurze Geschichte in etwas zu Verwickeltes kam. Ich hätte wahre Ströme von Kindern, Ratten und Menschen zeichnen müssen, was bei dieser Seitenzahl einfach unmöglich war.
Eine schlüpfrige Angelegenheit
Im Land der viereckigen Eier
Seltene Münzen
Wiedersehen mit Tralla La
Der verhängnisvolle Kronenkork
Zurück ins Land der Zwergindianer
Im Land der Zwergindianer
Superduck
Der Supermensch
Der Einsiedler der Villa Duck
Die Mutprobe
Die Karten des Christoph Kolumbus
Der goldene Helm
Rückkehr ins Verbotene Tal
Das verbotene Tal
Die Krone der Kreuzritter
Der Stein der Weisen
Weihnachten für Kummersdorf
Im gleichen Jahr trat dann auch Egmont, der dänische Disneylizenzinhaber, an Don Rosa heran. Zuvor hatte er noch die Geschichte Der Wert des Geldes als Geste des guten Willens für Disney selbst gezeichnet, die zu jener Zeit kurzfristig die Comics in den USA selbst vertrieben sowie die vierseitige DuckTales-Geschichte Back in Time for a Dime für sie geschrieben, jedoch nicht gezeichnet (bisher die einzige Geschichte, bei der Don Rosa nur Autor, aber nicht Zeichner war). Nun aber trat, wie bereits gesagt, Egmont an ihn heran, zu einer Zeit, als Don Rosa in Europa so gut wie unbekannt war und gerade seine ersten Geschichten dort erschienen (Frankreich: 1988, Deutschland: 1989, Skandinavien: 1990, Niederlande: 1990).
Geste des guten Willens
Back in Time for a Dime
Die erste für Egmont gezeichnete Geschichte war Der Landschaftsarchitekt, eine so genannte Ein Meister seines Fachs-Geschichte. Seitdem sind über 50 Geschichten für Egmont erschienen, und auch die Europäer begannen Don Rosa zu lieben - mehr noch als die Amerikaner, denn Barks war und ist in Europa um einiges Bekannter als in den USA. Daher rührt es auch, dass Don Rosa viele Fortsetzungen zu Barksgeschichten gezeichnet hat, ja er war sogar hauptsächlich deswegen von Egmont engagiert worden. Rechts die Auflistung aller Barksfortsetzungen, die Don Rosa bisher gezeichnet hat.
Der Landschaftsarchitekt
Ein Meister seines Fachs-Geschichte
Die größte Sammlung an Barks-Reminiszenzen findet sich allerdings in der noch immer um Zusatzkapitel erweiterten Reihe Onkel Dagobert: Sein Leben, seine Milliarden...
Onkel Dagobert: Sein Leben, seine Milliarden
Das Geheimnis des Glückszehners
Der Letzte aus dem Clan der Ducks
Der Herr des Mississippi
Der Held der Badlands
Abenteuer auf Java
Der Kupferkönig
Der Retter der Duckenburgh
Der Schrecken von Transvaal
Der Rächer von Windy City
Der Jäger des heiligen Opals
Der Einsiedler am White Agony Creek
Der letzte Schlitten nach Dawson
Verschwörung der Gauner
Der Milliardär im Hochmoor
Der Herrscher über Entenhausen
Der Jaguargott von Culebra
Der Geschäftsmann ohne Gewissen
Mitte 1991 trat Egmont an Don Rosa heran und bat ihn, Dagoberts Lebensgeschichte zu erzählen. Warum gerade ich? Dagobert ist nicht mein Charakter, egal wie sehr ich ihn auch liebe. Ich habe kein Recht zu entscheiden, wie sein frühes Leben verlaufen sein könnte. Was ich also zuallererst tat war all diese obskuren Barksfakten über Dagobert zu sammeln, die wir Duck-Fans schon seit langem kennen. Als nächstes ordnete ich diese Fakten zeitlich, teilte das Ganze in 12 logische Segmente auf, die jeweils einen bestimmten Lebensabschnitt aus Dagoberts Leben behandeln, so wie sie bereits Mr. Barks beschrieben hat. Und da, wie ich bereits sagte, Dagobert mir nicht mehr gehört als all den anderen Duck-Fans, habe ich meine Notizen einigen bekannten Duck-Fans aus der ganzen Welt geschickt, die mir Anregungen und Tipps geben konnten. [8]
Warum gerade ich? Dagobert ist nicht mein Charakter, egal wie sehr ich ihn auch liebe. Ich habe kein Recht zu entscheiden, wie sein frühes Leben verlaufen sein könnte. Was ich also zuallererst tat war all diese obskuren Barksfakten über Dagobert zu sammeln, die wir Duck-Fans schon seit langem kennen. Als nächstes ordnete ich diese Fakten zeitlich, teilte das Ganze in 12 logische Segmente auf, die jeweils einen bestimmten Lebensabschnitt aus Dagoberts Leben behandeln, so wie sie bereits Mr. Barks beschrieben hat. Und da, wie ich bereits sagte, Dagobert mir nicht mehr gehört als all den anderen Duck-Fans, habe ich meine Notizen einigen bekannten Duck-Fans aus der ganzen Welt geschickt, die mir Anregungen und Tipps geben konnten.
Von Mitte 1991 bis Ende 1993 zeichnete er auf 200 Seiten die zwölf Hauptkapitel der Serie, die mittlerweile durch sieben Zusatzkapitel ergänzt wurden (wovon Der letzte Schlitten nach Dawson - eigentlich kein richtiges Zusatzkapitel - bereits vier Jahre vorher erschien und Das Geheimnis des Glückszehners zwar kurz vor Beginn der Serie entstand, aber erst einmal auf Eis gelegt wurde, weil »Der Letzte aus dem Clan der Ducks« das gleiche Thema behandeln sollte).
Obwohl er vereinzelt Änderungen an seinem Skript vornehmen musste (so wurden zum Beispiel die ersten sieben Seiten seines Skripts zu Kapitel 1 von Redakteur Byron Erickson abgelehnt, weil sie zu sehr die Geschichte des Clans der Ducks behandelten und nicht die Geschichte von Dagobert selbst), konnte Don Rosa im Großen und Ganzen seine Pläne umsetzen, selbst wenn er für die Genehmigung der Szene, in der Dagoberts Vater stirbt (ein Novum in den Disneycomics, da es dort normalerweise nie Todesfälle gibt) sogar bis zu Disney selbst gehen musste.
Dass Onkel Dagoberts Lebensgeschichte mit diesen zwölf Kapiteln nicht abgeschlossen sein würde, wusste Rosa bereits bei der Erstellung der zwölf Hauptkapitel - denn zwischen den Jahren 1889 und 1893 klaffte noch eine Lücke in der Geschichte, die 1996 mit Der Rächer von Windy City geschlossen wurde. Das erste Zusatzkapitel, Verschwörung der Gauner erschien bereits im Jahr zuvor und behandelt die Zeit, in die Don Rosa am liebsten zurückkehrt: Dagoberts Zeit als Goldgräber am White Agony Creek, in der er auf der Höhe seiner Kräfte ist und sich seinen Reichtum hart erarbeitet - und nicht zuletzt Nelly, den Stern des Nordens kennen lernt, die genauso stur, zäh und stolz ist wie er. Die Geschichte Das Geheimnis der verschollenen Mine wird als inoffizielles Kapitel 6b gezählt, obwohl das komplette Abenteuer in der Gegenwart spielt. Der einzige Lo$-Fakt darin ist eine Karte, die Dagobert im Jahre 1890 erstanden hat. Es sind seitdem allerdings noch zwei weitere echte Kapitel hinzugekommen, Abenteuer auf Java, das im Jahr 1883 spielt und die bisher letzte Geschichte, »Der Jaguargott von Culebra«, wo Dagobert Anno 1906 erneut auf Präsident Roosevelt trifft.
Das Geheimnis der verschollenen Mine
Weitere Hintergrundinformationen zur Reihe Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden findet man unter [8] und [9].
Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden
Satellitenjäger
Abwärts
Dabeisein ist Alles
Gyro's Beagletrap
Scharfblick schützt vor Schaden nicht
Die Münze
Aaaaaaattacke!
Vergiss es!
Die Gagstorys sind die Geschichten, die Don Rosa selbst am wenigsten mag. Ich persönlich finde es schwieriger, zehnseitige Gag-Storys zu schreiben, als meine üblichen Abenteuer, da mein Geist (leider) nur in der Komplexität zu gedeihen scheint. Es ist eine ziemlich harte Angelegenheit, auf eine Idee zu kommen, die gut genug ist, um eine kurze Gag-Story zehn Seiten lang voranzutreiben, und ich beneide Schriftsteller, die das schaffen! [10] Daher hat Don Rosa in den letzten Jahren auch nur noch wenige Geschichten gezeichnet, die weniger als 15 Seiten haben. Eine Sonderstellung nimmt dabei der Onepager Gyro's Beagletrap ein, der kein offizieller Disneycomic sondern nur eine einmalige Sonderveröffentlichung für die Ausgabe 10/1995 des deutschen Lifestyle-Magazins TEMPO (1986-1996) ist.
Ich persönlich finde es schwieriger, zehnseitige Gag-Storys zu schreiben, als meine üblichen Abenteuer, da mein Geist (leider) nur in der Komplexität zu gedeihen scheint. Es ist eine ziemlich harte Angelegenheit, auf eine Idee zu kommen, die gut genug ist, um eine kurze Gag-Story zehn Seiten lang voranzutreiben, und ich beneide Schriftsteller, die das schaffen!
Gag-Storys
Gag-Story
Eine verhängnisvolle Erfindung
Schrumpfende Onkels
Alles schwer verquer
Don Rosa bringt sehr gerne die Gesetze der Physik durcheinander - aber immer auf physikalisch korrekte Weise. Nicht nur für die langen Abenteuer macht er viele Recherchen und stellt Überlegungen an, auch für diese, meist eher kürzeren, Geschichten forscht er nach. So können wir physikalisch korrekt sehen, was geschieht, wenn Reibungskräfte und Massenträgheit aufgehoben werden (Eine schlüpfrige Angelegenheit), die Zeit angehalten wird (Eine verhängnisvolle Erfindung), Dagobert und Donald geschrumpft werden (Schrumpfende Onkels) oder die Schwerkraft gedreht wird (Alles schwer verquer). Für diese Geschichten nahm Don Rosa meist Science Fiction-B-Pictures wie den Klassiker Die unglaubliche Geschichte des Mr. C oder Fernsehserien wie Twilight Zone und Outer Limits zum Vorbild.
Die unglaubliche Geschichte des Mr. C
Twilight Zone
Outer Limits
Kein Tag wie jeder andere
Sein goldenes Jubiläum
Reif fürs Fähnlein Fieselschweif
Gustav, der Pechvogel
Gauner gegen Geldspeicher
Der erste Erfolg
Egmont trat mehrfach an Don Rosa heran, damit er Jubiläumsgeschichten für diverse Disneycharaktere zeichnete. So feierte er 1994 Donalds 60. »Geburtstag« mit Kein Tag wie jeder andere, 1997 Dagoberts 50. mit Sein goldenes Jubiläum und jüngst den ebenfalls 50. Jahrestag von Daniel Düsentrieb (Der erste Erfolg). Eine Sonderstellung unter diesen Geschichten nimmt Gauner gegen Geldspeicher ein, die im Rahmen einer zehnteiligen Reihe diverser Zeichner (darunter Daan Jippes, William Van Horn und Vicar) zu Barks 100. Geburtstag erschien (und zeitlich betrachtet sogar zum 50. Jubiläum der Panzerknacker passt).
Natürlich macht es mir immer wieder Spaß, einer solchen Bitte [nach einer Jubiläumsgeschichte] nachzukommen, aber es bereitet einem auch immer wieder Kopfschmerzen, eine 'besondere' Geschichte mit einer Figur zu zeichnen, die von allem abweicht, was mit ihr schon geschehen ist. [11] Man muss eine Geschichte erfinden, die besondere Qualitäten hat, etwas, was es vorher noch nicht gab. Dabei muss man aber aufpassen, dass man mit der Handlung der Geschichte nicht den Charakter der Figur oder grundlegende Eigenschaften und Schauplätze verändert. Da ich diese Dinge nicht verändern darf, kann ich eigentlich nur die Option wahrnehmen, zu erklären, wie es zu den uns so vertrauten Gegebenheiten, Eigenschaften und Schauplätzen gekommen ist, also so genannte Ursprungsgeschichten erfinden. [12]
Natürlich macht es mir immer wieder Spaß, einer solchen Bitte [nach einer Jubiläumsgeschichte] nachzukommen, aber es bereitet einem auch immer wieder Kopfschmerzen, eine 'besondere' Geschichte mit einer Figur zu zeichnen, die von allem abweicht, was mit ihr schon geschehen ist.
Man muss eine Geschichte erfinden, die besondere Qualitäten hat, etwas, was es vorher noch nicht gab. Dabei muss man aber aufpassen, dass man mit der Handlung der Geschichte nicht den Charakter der Figur oder grundlegende Eigenschaften und Schauplätze verändert. Da ich diese Dinge nicht verändern darf, kann ich eigentlich nur die Option wahrnehmen, zu erklären, wie es zu den uns so vertrauten Gegebenheiten, Eigenschaften und Schauplätzen gekommen ist, also so genannte Ursprungsgeschichten erfinden.
Unter Haien
Die Insel am Rande der Zeit
Auf der Suche nach d. verlorenen Bibliothek
Die Botschaft der Säulen
Reise zum Mittelpunkt der Erde
Die Reise ins 6. Jahrhundert
Expedition nach Shambala
Reisende durch die Ewigkeit
Das Geheimnis von El Dorado
Der schwarze Ritter
Rückkehr ins verbotene Tal
Die Jagd nach der Goldmühle
Die drei Caballeros
A Letter from Home
Die vierte und größte Rubrik sind die langen Abenteuergeschichten, deren längste, Die Jagd nach der Goldmühle, 33 Seiten füllt. In diesen Geschichten kann Don Rosa allerlei Barkszitate verstecken und sein Können und seine Kreativität voll entfalten, indem er die Ducks an reale Schauplätze schickt und nach real existierenden verschollenen Schätzen suchen lässt, wobei es meist einen Gegenspieler gibt (meist Mac Moneysac, aber auch ganz normale Banditen oder Maharadschas), der ihnen die Suppe versalzen will.
Für diese Geschichten steigt Don tief in die Archive seiner National Geographic-Sammlung herab und verwebt die real existierenden Fakten und Legenden zu einer epischen Geschichte. So bereist er die ganze Welt. Es gibt Reisen in die Türkei, mitten in den Pazifik, nach Neufundland, ins 6. Jahrhundert und selbst in die entlegensten Winkel dieses Planeten: Zum Mittelpunkt der Erde, an den Amazonas und bisher insgesamt drei Mal in die Anden.
Eines haben fast alle Abenteuer gemein: Selbst wenn Dagobert die größten Schätze dieses Planeten findet, darf er sie nur in den seltensten Fällen behalten: Es gibt Staaten, Finanzämter und Ureinwohner, die ihm die Schätze von Eldorado, Krösus oder die Mine des Holländers wieder abnehmen. Dennoch ist er letzten Endes in den seltensten Fällen wirklich enttäuscht: Ein spannendes Abenteuer ist ihm auch heute noch tausend Mal lieber als alle Schätze der Welt.
Im Jahre 1999 fragte der französische Disneyverleger bei Don Rosa an, ob er für ihn einige Geschichten zeichnen könnte. Da Don Rosa ein Skript in seinen Unterlagen liegen hatte, dass Egmont einige Zeit zuvor komplett abgelehnt hatte (bisher das Einzige), beschloss er, dieses fertig zu stellen und dem Verleger in Frankreich anzubieten. So entstand Die Münze. Im Jahre 2000 folgte noch die Geschichte Aaaaaaattacke! und im Jahr 2001 das Lo$-Kapitel Der Jaguargott von Culebra für den französischen Lizenznehmer.
Die Geschichte Lebensträume, in der die Panzerknacker in Dagoberts Träume eindringen, um ihm die Kombiantion für seinen Tresor abzuluchsen, ist bisher seine letzte Veröffentlichung. Dazwischen liegt jedoch eine längere Veröffentlichungspause, da Don Rosa in den Streik getreten war. Da Egmont mit seinem Namen Geld verdient, indem der Kopenhagener Verlag ihn auf Hefte und Alben druckt, wollte er Tantiemen dafür haben, ebenso wie für die Wiederveröffentlichungen der Kommentare zu seinen Geschichten. Es kam zu langen Verhandlungen. Erst Ende 2002 einigte man sich, und seither zeichnet Don Rosa wieder. Dennoch ist dadurch eine Veröffentlichungslücke von etwa einem Jahr entstanden, in der keine neuen Geschichten erscheinen werden. So müssen wir uns weiterhin gedulden, bis Trash and Treasure (eine weitere Gagstory rund um den Geldspeicher, Dagobert und Donald) und »A Letter from Home« (die am Ende von Die Krone der Kreuzritter schon angedeutete Fortsetzung, die auf der Duckenburgh spielt) erscheinen.
Lebensträume
Trash and Treasure
Zum Abschluss noch ein Zitat von Byron Erickson (früherer Gladstone-, jetziger Egmontchefredakteur) über Don Rosas Werke: Man kann eine Don-Rosa-Story nicht mit derjenigen irgendeines anderen Zeichners verwechseln. Es mag vom technischen Standpunkt gesehen bessere Zeichner geben, aber niemand bringt seine Lebensfreude und seinen Enthusiasmus besser in seine Arbeit ein als Don. Dons Passion war klar und deutlich in 'Das Gold der Inkas' zu sehen und scheint noch immer glasklar in jeder einzelnen Geschichte durch, die er seitdem gezeichnet hat. Genau das macht sie so erinnerungswürdig, nicht seine großartigen Handlungen oder seine witzigen Gags oder seine raffinierten Dialoge. Wir sehen auf jeder einzelnen Seite, dass er seine ganze Seele in seine Arbeit einbringt. [2]
Man kann eine Don-Rosa-Story nicht mit derjenigen irgendeines anderen Zeichners verwechseln. Es mag vom technischen Standpunkt gesehen bessere Zeichner geben, aber niemand bringt seine Lebensfreude und seinen Enthusiasmus besser in seine Arbeit ein als Don. Dons Passion war klar und deutlich in 'Das Gold der Inkas' zu sehen und scheint noch immer glasklar in jeder einzelnen Geschichte durch, die er seitdem gezeichnet hat. Genau das macht sie so erinnerungswürdig, nicht seine großartigen Handlungen oder seine witzigen Gags oder seine raffinierten Dialoge. Wir sehen auf jeder einzelnen Seite, dass er seine ganze Seele in seine Arbeit einbringt.
Introduc(k)tion to Don Rosa
Entenhausener Geschichte(n), Folge 68: Don Rosa wird 50!
Dabeisein ist alles
Seine Majestät Dagobert I.
Non scholae, sed vitae discimus!
Das Märchen vom Rattenfänger bei Carl Barks
IntroDUCKtion to The Life and Times of $crooge McDuck
Onkel Dagobert - Sein Leben seine Milliarden
Letzte Änderung am 17.01.2005