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Inhalt
Die olympischen Winterspiele gehen natürlich auch an Entenhausen nicht
spurlos vorbei, und aus diesem Grund zieht es Entenhausens Sportler in die
kälteren Regionen. Finanziert wird die finale Entscheidungsrunde von Fridolin
Flöckli, Flöckli -Frühstücksflockenfabrikant.
Wer von Ihnen möchte sich also bewerben? Der Ruf bleibt nicht
ungehört. Auch Donald Duck, argwöhnisch von seinen Neffen beäugt, reckt
seinen Finger hoch. Du, Onkel Donald? Nimmst du dir da
nicht zuviel vor? Aber nein, unser sonst so unbesonnener Sonderfall hat
sämtliche Sportarten sorgfältig absolviert und ist sich des Sieges sicher. Seine
skeptischen Neffen sind hingegen für das Fähnlein Fieselschweif als alpines
Rettungsteam für die Erste Hilfe an den Sportlern zuständig. Dann brauche
ich euch nicht , protzt der permanente Pechvogel. Ich bin der König des
Wintersports!
Da hat Donalds Cousin Gustav aber auch noch ein Wörtchen mitzureden. Dieser
macht es den unzähligen anderen Großstädtern gleich und will nicht nur auf dem
Siegerfoto, sondern auch auf den Kraft-Flöckli -Packungen des Sponsors
lächeln, was der Sieg mit sich bringen würde. Die übrigen Entenhausener sehen
ein, dass dieser Gans mit seinem Glück unschlagbar ist und geben
kampflos auf - bis auf Donald.
Als erste Disziplin gibt es den Ski-Slalom. Slalom? Was ist das?
fragt Gustav prompt. Oh, verstehe... es hat mit Skiern zu tun. In dem
Moment fängt es an, am Berghang zu regnen, was den Schnee in pures Eis
verwandelt. Gustav darf sich ein paar Skier aussuchen und sich in den aalglatten
Abgrund stürzen. Das kleine Paar Skier, das er sich ausgesucht hat, passt
perfekt in die vorgeformte, vereiste Fahrbahn seiner Vorgänger und so gleitet er,
ohne etwas zu tun, an den Flaggen, die die Piste säumen, vorbei (Offenbar
führt die Bahn über einen Golfplatz! Das ist ja fast schon gefährlich! ) direkt
ins Ziel. Fridolin Flöckli protokolliert das und wundert sich über die Coolness des
Rekordfahrers.
Jetzt Sie, Herr Duck! Dass nun Großes von Gustavs Gegner
erwartet wird, erschüttert diesen kaum - jedenfalls, bis er sich auf die glatte
Eispiste begibt. Er hat nicht das Glück, die passende Skigröße ausgewählt zu
haben und schlittert steuerlos den Hang herunter, wobei er keine Fahne auslässt.
Seine rasante Abfahrt endet unglücklicherweise direkt vor einem Baum, was das
alpine Rettungsteam auf den Plan ruft.
Während die Neffen noch den schiefen Schnabel ihres sportlichen Onkels
richten, setzt Gustav schon zur nächsten Disziplin an: dem Rodeln. Auch hier
erweist er sich als ahnungslos (Moment... äh, wie steuert man das
Ding? ), doch sein Glück hilft ihm erneut auf die Sprünge - im wahrsten Sinne
des Wortes. In der so genannten Höllenkurve bricht er durch die Wand der
Rodelbahn, gleitet mehr oder weniger sanft über die Wipfel einiger Tannen hinweg
und landet im Geäst eines knorrigen Baumes, der ihn sanft wieder auf der Bahn
absetzt - freilich ein ganzes Stück weiter unten, um auch den Weltrekord um
einige Sekunden unterbieten zu können.
Fertig, Herr Duck? Dann... los! Donald steuert mühelos durch
die verschiedenen Kurven und fürchtet sich auch nicht vor der
Höllenkurve - bis er sieht, dass er ungebremst in die von
Gustav ausgebrochene Wand rast. Der nächste Einsatz für das alpine
Rettungsteam.
Alsch näschtes ischt Eiskunschtlauf dran! Meine Schpezialität!
nuschelt
Donald mit seinem verstauchten Schnabel. Woanders auf der Eisfläche versucht
zur gleichen Zeit ein Junge, mit einem Magneten die Schlittschuhe seines Vaters
aus dem Wasser zu ziehen, bevor dieser merkt, welches Malheur ihm passiert
ist. Was höre ich da, du Lauser? Vor Schreck lässt der Junge den
Magneten in die eisige Tiefe des Sees fallen, wo ein Hecht sich in dem Magneten
verfängt. Da er gerade auf der Jagd ist und sich auch durch seinen neuen
Halsschmuck nicht davon abbringen lässt, wandert der Magnet kreuz und quer
über den See, und mit ihm: Gustav, dessen Schlittschuhe wie von Geisterhand
gesteuert über das Eis flitzen und Quadratwurzeln zeichnen.
Herr Duck wird sich sehr ranhalten müssen, um das zu überbieten!
Doch dieser zeigt sich unbeeindruckt, denn er hat schon ein paar Figuren
vorbereitet, um das Publikum zu verblüffen. Seht euch das an, Leute! Das ist
die Grundformel zur Vektorenanalyse. Und es wird noch besser! Er saust auf
die Tribüne zu, um im letzten Moment eine tollkühne Spezialwendung zu
vollführen, als der magnetische Hecht, der ihm unglücklicherweise gerade
entgegen schwimmt, Donalds Schlittschuhe mit sich zieht und diesen ohne
dessen fahrbaren Untersatz mitten in die Tribüne krachen lässt.
Nun kommt die letzte Chance für Donald: der Skisprung. Er entscheidet
sich, seinem Talent etwas nachzuhelfen, indem er von Herrn
Düsentrieb eigens hergestellte Raketen auf die Skier setzt. Doch Herr Duck
kommt nicht mehr dazu, seine Schummeleien einzusetzen, da ein
Pressefotograf dem Bürgermeister Entenhausens und Herrn Flöckli einige Fotos
zeigt, die er während Gustavs sportlicher Leistungen aufgenommen hat. Die
zeigen deutlich, dass er immer nur mit seinem sprichwörtlichen Glück gewonnen
hat. Und Glück kann nicht die Beurteilungsgrundlage für einen Olympioniken
sein! Völlig geschockt über sein plötzliches... Pech hört sich Gustav den
Vorschlag Flöcklis an: Wir vergessen den Olympiakram und ich drucke ihr
Foto auch so auf meinen Kraft-Flöckli -Packungen ab! Das heißt,
Donald, der ewige Pechvogel, kommt als einziger verbliebener Athlet nach
Norwegen, um seine Heimatstadt zu vertreten.
Der krönende Moment und die Belohnung für Donalds Anstrengungen ist
gekommen: Er steht auf der Sprungschanze und lauscht der Rede des
Entenhausener Bürgermeisters. Wie es der Zufall will, sitzt Herr Düsentrieb just
in dem Moment daheim in Entenhausen vor der zurückgeschickten
Fernbedienung für die Skiraketen und ist etwas zerknirscht, weil Donald
nur das Steuerungsgerät, nicht aber die Raketen selbst zurückgegeben hat (die
waren nämlich mitsamt den Skiern bereits im Reisekoffer eingepackt). Wie
dumm von Herrn Duck. Ohne Kontrollgerät sind die Raketen wertlos. [...] Der
Sender ist stark genug, um ein Signal rund um den Globus zu schicken. Ob er
ihn zurückgeschickt hat, weil er kaputt ist? Der Ingenieur drückt auf den
Knopf zum Aktivieren der Miniraketen. Tausende von Kilometern entfernt zeigt
sich, dass die Fernbedienung keinesfalls defekt ist, und auch mit der Reichweite
hat Herr Düsentrieb nicht untertrieben. Donald geht ab wie eine Rakete und
landet, nachdem er einige bemerkenswerte Kunstflugfiguren absolviert hat, etwas
unsanft auf einem Berggipfel.
Und so bleibt dem Bürgermeister nichts anderes übrig, als statt des
eindrucksvollen Skichampions das nicht ganz so eindrucksvolle alpine
Rettungsteam des Fähnlein Fieselschweifs vorzustellen.
(David Bühring)
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| Hintergrundinfos
AllgemeinesAuf speziellen Wunsch des
Herausgebers der Donald Duck &
Company , des norwegischen
Micky Maus -Pendants,
entstand
dieser Comic.
Da in diesem Jahr (1994) die
Winterolympiade in Lillehammer,
Norwegen,
stattfand, sollte doch auch Donald daran
teilnehmen. Doch das Jahr 1994 passte
nicht in Don Rosas Duck-Universum, da
seine Geschichten bekanntlich alle in
den Fünfzigern spielen, und so musste
er sich eine Lösung ausdenken.
Don erfuhr, dass 1952 schon einmal
eine Winterolympiade in Norwegen
stattfand, so gab es für ihn dann keinen
Konflikt mehr. Doch der Verleger der
norwegischen Comichefts wollte auch
noch ein Bild der neuen Sprungschanze
von Lillehammer haben, und so musste
Don Rosa passen. Dies würde die
Geschicht optisch im Jahre 1994
spielen lassen, gleichgültig, was ich
beabsichtigte. In diesem Sinne
vervollständigte ich die Geschichte, aber
ich bin
mir bewusst, dass es sich um eine
imaginäre handelt. Sie konnte
so
nicht stattfinden, denn 1964 wäre
Donald in den Siebzigern, ein bisschen
zu alt
fürs Skispringen.
Ebenfalls gesteht Don einen kleinen
Fehler: Auf Bild drei der achten Seite
fährt Donald die Grundformel zur
Vektorenanalyse. Doch statt einem
Plus-
zeichnete er ein zweites
Gleichheitszeichen. Und sowas
passiert gerade mir,
wo ich doch einen akademischen
Abschluss als Ingenieur habe. Welch
eine
Schande!
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