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Arne Voigtmann

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Der Herr des Mississippi
The Master of the Mississippi
Don Rosa
Don Rosa
Peter Daibenzeiher
28
AA 33/92 (DK) (August 1992)
MM 36-37/93, OD 1, SLSM, SLSM2008
D 91411
keine
Am linken Rand des Pfeifenkopfs im Splash Panel
keine

Inhalt

Der erst 13-jährige Dagobert sucht zusammen mit seinem Onkel Diethelm und dem Erfinder Dankwart Düsentrieb nach einem gesunkenen Mississippi-Dampfer.

Dagobert ist in Amerika angekommen, wo er sich auf die Suche nach seinem Onkel Diethelm macht, der schon einige Jahre zuvor in die USA ausgewandert ist. In Louisville, Kentucky, spürt er ihn schließlich in einem Saloon auf, wo er gerade gegen Peristaltus Pork um einen seiner beiden Dampfer, die Dilly Dollar, pokert. Da Diethelm kein eigenes Schiff als Einsatz hat, will er, wenn er das Spiel verliert, die Position der Drennan Whyte verraten, die vor Jahren mit einer Ladung Goldbarren im Mississippi versank. Als einziger Überlebender kennt nur Diethelm die ungefähre Position.

Zwar gewinnt er das Spiel, doch Pork gibt sich nicht so leicht geschlagen. Er belauscht Diethelm, während dieser sein neues Schiff inspiziert, und erfährt so den Ort, an dem die Dilly Dollar gesunken ist. Zusammen mit einer Bande von Verbrechern unter Führung eines gewissen Käpt'n Knack und den Wasserreinigungspillen, die er sich von einem schrulligen Erfinder namens Dankwart Düsentrieb »geborgt« hat, schnappt er sich sein verbliebenes Schiff, die Flusshexe, und startet ein gefährliches Rennen gegen Dagobert, Diethelm und den bereits erwähnten Erfinder...

(Arne Voigtmann)

Kommentar

Im Gegensatz zum ersten Kapitel, das vor allem als Einleitung gedacht war, um ein wenig die Geschichte der Ducks darzustellen, geht es hier gleich richtig in die Vollen. Wir erfahren nicht nur auf (drastisch?) übertriebene Weise, wie es vor etwas mehr als 100 Jahren in einer ganz normalen amerikanischen Großstadt (nämlich Dons Geburtsstadt Louisville) zuging, sondern wir lernen auch Dagoberts Onkel Diethelm kennen, der bereits im vorigen Kapitel erwähnt wurde, und die ersten - und hartnäckigsten - Gegenspieler von Dagobert: Die Panzerknacker. Und nicht nur das. Auch Dankwart Düsentrieb, Daniel Düsentriebs Großonkel tritt hier erstmals in Erscheinung.

Wobei »erstmals« vielleicht ein wenig unpräzise ist: Schließlich hat Barks bereits in Jugenderinnerungen gezeigt, wie Dagobert als Flussschifffahrer (schönes Wort) zusammen mit Dankwart gegen die Panzerknacker angetreten ist. Manche Puristen mögen dies Don Rosa wieder als Ideenlosigkeit ankreiden, doch meiner Meinung nach ist es einfach eine Hommage an Barks. Und Don erzählt keineswegs eine alte Geschichte neu, sondern hat sich überlegt, wie Dagobert die beteiligten Personen kennen gelernt haben könnte, und wie er als 15-jähriger Jungspund überhaupt an ein eigenes Schiff gekommen ist - nämlich durch seinen Onkel Diethelm.

Der Aufhänger der Geschichte ist die Suche nach der Drennan Whyte, die Don-Rosa-typisch turbulent zugeht: Da werden Schiffe über Wasserfälle gejagt, von Sawyers (plötzlich aus dem Wasser schießende Baumstämme, die in der Strömung des Flusses gefangen waren) durchbohrt und sogar in die Luft gejagt, Diethelms in Brunnen geworfen, die sich als Schornstein herausstellen und Peristaltusse in den schlammigen Mississippi geworfen (der in der Tat so schlammig ist, dass manche schon überlegt haben, ihn zu planieren und als Fußballfeld zu verwenden)...

Garniert wird das Ganze mit den typischen Rosa-Gags, sowohl sprachlichen (Mark Twain? Wo ist er? Ich will ein Autogramm!) als auch zeichnerischen (zum Beispiel der Handtaschendieb, der Dagobert vor Dieben warnt, der schlafende Typ unter dem Pokertisch, oder der verrückt spielende Asgeber von Peristaltus Pork).

Die Story hat keinerlei Längen, da sich die Texte für Don-Rosa-Verhältnisse im Rahmen halten, es keine geschichtsunterrichtlichen Ausuferungen gibt und die Action klar dominiert. Kurzum: Ein wirklich gelungenes zweites Kapitel der Saga.

Eine ausgewogene Mischung aus Handlung, Action und Gags: 1-

(Arne Voigtmann)

Auftauchende Charaktere:

Erwähnte Charaktere:

Hintergrundinfos


Allgemeines

Alle Witze, die Diethelm über den schlammigen Mississippi macht, stammen von Mark Twain.

Die Galt House Tavern in Louisville existierte wirklich, ebenso wie die Legende um die mit einem Goldschatz versunkene Drennan Whyte - und auch die Stadt Monkey's Eyebrow ist echt.

Dons Kommentare

Da Dagoberts Zeit auf dem Mississippi in drei verschiedenen Barks-Geschichten erwähnt wurde, wusste ich, dass der Mississippi den Hintergrund für sein erstes amerikanisches Abenteuer bilden würde. Das große Wettrennen (U$ 11) erzählt von Dagoberts und Patrick Porks Neuauflage des Dampfschiffrennens, das von ihren jeweiligen Onkeln, Diethelm und Peristaltus Pork, im Jahre 1870 durchgeführt worden war. Meine Geschichte beginnt zehn Jahre nach diesem ersten unglücklichen Rennen. (aus Onkel Dagobert - sein Leben, seine Milliarden, Teil 0)

Barks-Reminiszenzen (und andere)

Diethelm Duck und Peristaltus Pork werden erstmals in Wettfahrt auf dem Mississippi (U$ 11) erwähnt.

Die Dilly Dollar, Dankwart Düsentrieb und Käpt'n Knack sieht man in Jugenderinnerungen (USGTD).

In Die Königin der sieben Meere (U$ 68) erwähnt Dagobert einen Silberdollar, den er 1880 auf dem Mississippi verdient hat.

Der Tresor auf der Drennan Whyte war ursprünglich ein OSO-Safe (Sprich: Oh, so safe!). Diese Marke wurde bei Barks öfters erwähnt, hier wurde der Schriftzug jedoch entfernt.

Ame Ende der Geschichte nimmt Dagobert einen Job bei der Missouri Calisota R.R. Co. auf, Diese Eisenbahn-Gesellschaft stammt aus Barks' Der Rinderkönig (U$ 69).

Hintergrund-Gags

Die Dame, die Diethelm Duck im wahrsten Sinne des Wortes Honig um den Kinnbart schmiert, versucht, ein paar seiner Geldstücke zu klauen. Nachdem sie eins auf die Finger bekommen hat, ist wenige Minuten später auch schon ihr Arm in einer Schiene - was sie allerdings trotzdem nicht vom Klauen abhält.

Als Diethelm und Dagobert den bewusstlosen Düsentrieb finden, fegt im Hintergrund jemand kräftig mit einem Reisigbesen - so kräftig, dass er am Ende nur noch den Stiel in der Hand hält.

Die Augen der Panzerknacker sind nie unmaskiert zu sehen - und als einer von ihnen seine verschlammte Maske doch einmal abnimmt, ist vom Rest des Gesichts nichts zu erkennen.

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Letzte Änderung am 29.03.2009